Förderung der Berufsausbildung am ATTC
Das Agrotechnische und Technologie College (ATTC) im äthiopischen Harar ist eine landesweit renommierte berufsbildende Einrichtung. 1992 von der Stiftung „Menschen für Menschen“ als landwirtschaftliches Trainingscenter gegründet, wurde das ATTC nach fünf Jahren zum College für vier Handwerksberufe aufgewertet. Um den heutigen Anforderungen an gut ausgebildete Arbeitskräfte gerecht zu werden, sind moderne Geräte und aktuelle Nachschlagewerke nötig.
Kompetenzen:
Ausrüstung, berufliche Qualifikation
Zielgruppe:
College-Studenten
Projektdauer:
2019 - 2021
Land:
Äthiopien
Mit Hilfe des Projekts der Bayerischen Staatskanzlei sollte die Modernisierung des ATTC vorangetrieben werden, damit es die Studierenden auf dem neuesten Stand der Technik und des Wissens ausbilden kann. Es mangelte sowohl an neueren Maschinen wie auch an den Nachschlagwerken zu den jeweiligen Techniken in den Handwerksberufen. 2019 wurde der Bestand der Bibliothek erneuert, 2020 kamen neue Geräte, Maschinen und Computer für die verschiedenen Ausbildungsgänge hinzu. 2021 wurden Studenten der Fertigungstechnik an einer Maschine für rechnerunterstützte Konstruktion und Planung geschult.
Hoher Praxisanteil zeichnet die Ausbildung am ATTC aus
Seit fast 30 Jahren bildet das ATTC junge Menschen in landwirtschaftlichen und handwerklichen Berufen aus. 1992 hatte die Äthiopien-Hilfe von Karl-Heinz Böhm das ATTC als Trainingscenter in Harar gegründet, um Menschen die in der Region fehlende Ausbildung im Bereich Landwirtschaft zu vermitteln. Nach einigen Jahren kamen drei weitere Schwerpunkte im Handwerk hinzu, bevor die Einrichtung 1997 von der äthiopischen Regierung den Status eines Colleges erhielt.
Das ATTC bietet seitdem die Studiengänge Agrarökologie (Landwirtschaft und Viehwirtschaft), Fertigungstechnik, Elektrotechnik und Elektronik sowie Kraftfahrzeugtechnik an. Seit 2006 können die Studierenden einen Bachelor of Science erlangen. Eine Besonderheit der Ausbildung ist der hohe Anteil an praktischer Erfahrung, den das ATTC vermittelt: 70 Prozent des Unterrichts findet in Werkhallen statt, nur 30 Prozent besteht aus theoretischen Einheiten.
Jobangebote schon vor dem Ende der Ausbildung
Weil Äthiopien in den Ausbau der universitären Ausbildung investiert hat, nicht aber in Berufsschulen, sind die Absolvent*innen des ATTC landesweit begehrt. Häufig bekommen sie schon vor dem Ende ihrer Ausbildung ein Jobangebot. Die Wirtschaft in Äthiopien wächst, die Industrie wird modernisiert. Um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können, brauchte das ATTC ein „Upgrade“ für seine Ausstattung.