BINA Handwerkerschule in Adis Abeba
Berufsbildung und Beschäftigung durch Zusammenarbeit mit der Wirtschaft
Strukturen, die sich in Bayern bei der Ausbildung junger Menschen bewährt haben, finden auch auf dem afrikanischen Kontinent Anwendung. Dabei geht es nicht nur um Ausbildung. Auch die Berufsorientierung im Vorfeld und die Arbeitsvermittlung im Anschluss stehen im Fokus.
Kompetenzen:
Profiling, Kompetenzfeststellung, Weiterbildung/ Personalentwicklung, Arbeitsmarktpolitik
Zielgruppe:
LehrerInnen, SchülerInnen, Auszubildende, benachteiligte Jugendliche, junge Erwachsene, Unternehmen mit Fachkräftebedarf
Projektdauer:
07.2019 - 12.2021
Land:
Äthiopien
Kontakt
Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) gGmbH
International department
Wo liegen die Stärken und Schwächen von künftigen Auszubildenden im Handwerk? Welche Voraussetzungen bringt ein junger Mensch mit? Eine Kompetenzanalyse ist ein wichtiges Instrument im Rahmen der Berufsorientierung. Dieses und andere Instrumente und Methoden rund um die Ausbildung passgenau auf die Bedürfnisse vor Ort zuzuschneiden, ist das Ziel eines BINA-Projekts im äthiopischen Adis Abeba zum Aufbau einer Handwerkerschule.
Praxisorientierter Ansatz in Kooperation mit der Privatwirtschaft
Die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) arbeiten in Adis Abeba mit dem Misrak Polytechnic College und dem Selam College zusammen. Der Ansatz ist praxisorientiert: Die berufliche Bildung soll eng mit der Privatwirtschaft verzahnt werden. So will das Projekt einerseits dem Mangel an Fachkräften begegnen und andererseits möglichst vielen jungen Menschen eine berufliche Perspektive verschaffen.
Äthiopien ist das zweitgrößte Land auf dem afrikanischen Kontinent und eines der ärmsten. Es herrschen klimatisch und sozial schwierige Bedingungen, besonders für junge Menschen. Gute Ausbildungsmöglichkeiten wirken Perspektivlosigkeit und der zunehmenden Binnenmigration entgegen.
Anpassung bewährter Strukturen an den äthiopischen Kontext
Die Themen des BINA-Projekts reichen von der Kompetenzfeststellung und der Berufsorientierung über die Ausbildungsinhalte selbst bis hin zur Nachbetreuung der Jugendlichen nach ihrer Ausbildung. In direkter Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft sollen möglichst viele von ihnen in ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden. Strukturen, die in anderen Ländern bereits erfolgreich funktionieren, werden dabei dem spezifischen äthiopischen Kontext angepasst.
Das Misrak Polytechnic College und das Selam College sind zwei der größten Bildungseinrichtungen in Adis Abeba. Dort setzt das von der Bayerischen Staatskanzlei geförderte Projekt auf mehreren Ebenen an: Nach einer Ausbildung der Lehrkräfte können diese als Multiplikatoren wirken und ihre Kenntnisse weitergeben. Trainer*innen des bfz unterstützen sie in den Bereichen Kompetenzanalyse (Profiling) und Arbeitsvermittlung (Job Placement) und vermitteln technische Kenntnisse. Die technische Ausstattung der Colleges zu verbessern ist ebenfalls Teil des Projekts.