Führung und Organisation
Unsere Arbeitswelt ist ständig im Wandel. Und als Führungskräfte ist es unsere Aufgabe, ebenso flexibel zu bleiben. Nur so können wir unsere Mitarbeiter motivieren, das Beste aus sich herauszuholen und auf Dauer bei uns zu bleiben.
"Die besten Leute zu finden und sie für Ihr Team zu gewinnen" ist ein sehr zentrales Thema.
An dieser Stelle habe ich für Dich 5 Führungstipps zusammengestellt.
1. Regelmäßiges Feedback mit der Start-Stopp-Keep-Methode geben
Das st einer meiner liebsten Führungstipps von Start-ups gleich zu Beginn.
Die Feedback-Kultur ist unglaublich wichtig. Feedback zwischen Führungskräften und Mitarbeitern ebenso wie innerhalb des Teams. Meine Empfehlung für jede Führungskraft: Probiere die Start-Stop-Keep-Feedback-Methode aus.
Das Prinzip ist super einfach. Du vereinbarst zum Beispiel alle zwei bis vier Wochen einen Termin für ein ganz kurzes, knackiges Feedbackgespräch. 15 Minuten reichen aus.
Jeder bringt einen Start, einen Stop und einen Keep mit.
- Anfangen: Was sollte die Person in Zukunft tun?
- Stopp: Was sollte die Person in Zukunft nicht mehr tun?
- Behalten: Was sollte die Person auch in Zukunft tun? Was ist Ihnen sehr wichtig?
Dies ist eine super einfache Methode, die sehr, sehr effektiv ist, um regelmäßig gutes, konstruktives und nützliches Feedback zu geben. Um das Verfahren einfacher und schneller zu machen, vor allem am Anfang, kannst Du vorher einen Start-Stop-Keep-Feedback-Bogen ausfüllen und ihn einmal ausdrucken.
Es ist wichtig, dass Du nicht zu viele Punkte mitbringst. Wenn Du so eine Feedbackrunde z.B. alle zwei Wochen machst, reichen in der Regel ein bis zwei Punkte pro Start, Stop und Keep aus. Ziel ist es, die Punkte wirklich kurz und knackig in einer Viertelstunde austauschen zu können.
2. Führungstipps von Start-ups: Gebe Feedback im Team mit dem 360-Grad-Start-Stop-Keep-Team-Feedback
Die Start-Stopp-Keep-Feedback-Methode eignet sich auch hervorragend für das gesamte Team. Hier können Sie sich alle zwei bis vier Wochen mit allen Teammitgliedern treffen. Auch hier dauert das Treffen nur eine Viertelstunde. Eine Person sitzt sozusagen in der Mitte, und alle um sie herum geben Feedback zu den drei Punkten Start, Stop, Keep. Daher auch der Name 360-Grad-Feedback.
Dann rotiert man durch. Bei der nächsten Sitzung sitzt eine andere Person in der Mitte, bei der übernächsten Sitzung eine andere Person und so weiter. Meiner Erfahrung nach ist das eine enorm effektive Methode, um erstens die Feedback-Kultur im Team zu schärfen und zweitens den Teamzusammenhalt und die Offenheit im Team schon nach wenigen Wochen zu stärken. Jeder merkt, dass er sich in einem geschützten Raum etwas trauen kann.
Ganz wichtig: Jeder muss sich während dieses Prozesses an einige Regeln halten und sich gegenseitig mit Respekt behandeln.
Ein kleiner Trick für den Anfang: In der allerersten Sitzung können Sie als Führungskraft einfach in der Mitte sitzen und Deine Mitarbeiter bitten, Dir ehrliches Feedback zu den drei Punkten zu geben.
Dieser Führungstipp aus der Welt der Start-ups mag für alle Beteiligten etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber ich kann aus Erfahrung sagen: Es funktioniert.
3. Vision und Mission deutlich machen
Tipp Nr. 3 aus der Trickkiste der Führungstipps für Start-ups dreht sich um Vision und Mission.
Die Menschen neigen oft dazu, diese beiden Dinge als ein und dasselbe zu betrachten. Aber das ist nicht der Fall. Hier ist eine kleine Eselsbrücke, die uns und unseren Teammitgliedern helfen soll zu verstehen, was genau der Unterschied zwischen Vision und Mission ist. Man braucht beides ...
Der Trick an der ganzen Geschichte ist, Vision und Mission mit nur einem kleinen Wort zu verbinden. Und das ist mit dem kleinen Wort "damit".
Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung, das ich einmal in einem Fernsehbericht gesehen habe:
In Lateinamerika gibt es ein Tal, in dem die Kinder jeden Morgen auf dem Weg zur Schule den Berg hinunterlaufen, sich durch einen Fluss kämpfen und auf der anderen Seite wieder hinaufgehen mussten. Die Einwohner wollten eine Brücke über das Tal bauen.
Die Vision in der Geschichte, das Zielbild, das die Menschen in ihren Köpfen oder vor ihren Augen hatten: Dass diese Brücke an ihrem Platz fertig wird. So:
"Wir bauen eine Brücke [das ist die Vision], damit kein Kind mehr sein Leben auf dem Weg zur Schule riskieren muss [das ist die Mission].
Das Was, die Vision, ist die Brücke und das Warum, die Mission, ist, dass kein Kind mehr sein Leben auf dem Weg zur Schule riskieren muss.
4. Führungstip von anderen Start-ups: Schaffe eine Erfolgsmentalität bei Deinen Mitarbeitern
Motivierte Mitarbeiter sind das A und O, um den Betrieb am Laufen zu halten. Die Mitarbeiter sollten die intrinsische Motivation beibehalten, die sie normalerweise haben, wenn sie bei ihrem neuen Arbeitgeber anfangen. Es hilft, die Erfolgsmentalität regelmäßig aufzufrischen. Wie funktioniert das?
Du kannst einfach eine Art Ritual im Team einführen. Zum Beispiel beantwortet jeder am Ende des Tages oder am Ende der Woche die folgenden 3 Fragen kurz und bündig:
- Was war mein größter Erfolg heute/diese Woche? Worauf bin ich besonders stolz?
- Was war die wichtigste Erkenntnis, die ich mitgenommen habe?
- Warum wird der morgige Tag/die nächste Woche ein guter Tag/die nächste Woche eine gute Woche sein? Worauf freue ich mich?
Du kannst die Fragen einfach im Team-Chat oder über WhatsApp beantworten. Oder jeder kann ein kurzes Video machen und es an die Gruppe schicken. Es gibt viele coole und schnelle Möglichkeiten, das zu tun.
This ritual helps a lot to focus on success and on the future. And it motivates because you look back and are happy about what you have achieved. Because you are aware of what you have learned and know that you are moving forward. You also learn from your colleagues and can often take something away for yourself.
5. Verwende BFS und entwickele ein Lösungsdenken
Hier kommt eine bewährte Managementstrategie ins Spiel: die Engpassfokussierungsstrategie (bottleneck-focused strategy = BFS).
Als Führungskraft solltest Du im Prinzip ständig zwei Fragen in Deine tägliche Kommunikation mit Deinen Mitarbeitern einbauen:
Die erste Frage bezieht sich auf die BFS, die Engpasskonzentrierte Strategie oder die One-Thing-Philosophie, und ist ganz einfach: Welches ist der eine spezifische Engpass, der uns am meisten daran hindert, etwas zu erreichen?
Welches ist der eine Engpass, dessen Lösung alles andere drastisch erleichtert oder sogar überflüssig macht, um unser Ziel zu erreichen?
Du solltest diese Überlegung in Deine tägliche Philosophie und Kommunikation mit Deinem Team einfließen lassen und sie als Führungskraft vorleben.
Diese Frage stellt man sich immer und immer und immer wieder. Einer der Google-Gründer hat dafür einen treffenden Ausdruck gefunden: Chief Repeating Officer.
"Ich wiederhole dieselbe Sache tatsächlich 30 Mal am Tag. So fangen meine Leute an, in diesen Kategorien zu denken und sich auf die Lösung des Problems zu konzentrieren."
The second question follows automatically from the first:
What is your concrete suggestion now to solve this bottleneck?
In diesem Zusammenhang sollten wir als Führungskräfte manchmal einen Schritt zurücktreten und in unserem Drang und Ideenreichtum nicht direkt die Lösung auftischen. Wir wollen, dass unsere Leute selbstständig, proaktiv, selbstbestimmt und unternehmerisch denken.
Das kannst Du übrigens auch hervorragend in Momenten anwenden, in denen z.B. Mitarbeiter mit Problemen an Dich herantreten. Das Ziel ist es, die Mitarbeiter so zu konditionieren, dass sie bereits wissen: "Ich brauche eigentlich nicht auf die Führungskraft zuzugehen, ohne vorher kurz über die beiden oben genannten Fragen nachgedacht zu haben."
Als Persönlichkeit mit Führungsverantwortung solltest Du Deinen Mitarbeitern sagen, dass sie jederzeit zu Dir kommen können. Sie sollten einfach konkret sagen können, wo der Engpass liegt und welche Ideen sie haben, um ihn zu lösen.
Wichtig: Es reicht, wenn sie mit Ideen kommen, mit ersten Ansätzen, die nicht perfekt sein müssen. Diese können dann problemlos gemeinsam weiter entwickelt werden.
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